Walbeobachtung in der Dominikanischen Republik
Jedes Jahr nehmen Tausende Buckelwale aus dem Nordatlantik den weiten Weg auf sich und kommen in die Bucht von Samaná in der Dominikanischen Republik. Etwa 2.000 – 3.000 Wale tummeln sich zwischen Mitte Januar und Mitte/Ende März vor der Küste der tropischen Halbinsel im Nordosten des Landes. Dadurch entstehen perfekte Bedingungen, um einen Ausflug zur Walbeobachtung bzw. zum Whale Watching zu unternehmen. Die Wale finden in der DomRep jedoch keine Nahrung. Weshalb tun sie sich also diese Strapazen an? Die warmen Gewässer um die wunderschöne Halbinsel Samaná bieten ihnen das ideale Ambiente für die Paarung. War die Balz erfolgreich, so kommen sie ein Jahr später wieder hin um ihre Jungen auf die Welt zu bringen.
Hier findest du 10 wissenswerte Informationen rund um die Beobachtung der Buckelwale:
1. Die Lizenz für die Walbeobachtung in der Dominikanischen Republik läuft jedes Jahr vom 15. Januar bis zum 31. März. Dann dürfen die Boote ihre Ausflüge zu den Buckelwalen anbieten. Die Preise variieren je nach Anbieter und Größe des Bootes. Wenn du in dieser Zeit von Santa Barbara de Samaná nach Las Galeras fährst, wirst du mit sehr großer Wahrscheinlichkeit die Verkäufer am Straßenrand antreffen, die dir unbedingt ihren Walausflug verkaufen wollen.
2. Du kannst auch ab Las Cañitas aus zur Walbeobachtung in der Bucht von Samaná starten. Alternativ werden auch Ausflüge ab Miches oder Sabana de la Mar angeboten. Gerade für Gäste aus Punta Cana, Bávaro und Uvero Alto bieten sich diese Abfahrtsorte eher an, da sie leichter mit dem Auto zu erreichen sind. Die Fahrt von Punta Cana aus dauert etwa 2 Stunden.
3. Einen der besten Walausflüge buchst du aber bei „Whale Samaná“, direkt in Santa Barbara de Samaná, gegenüber des Hafens. Die Kanadierin Kim Beddall leitet die Ausflüge schon seit 1993 und setzt sich für verantwortungsvollen Waltourismus ein. Sie vermittelt anschaulich viel Wissen rund um die Meeressäuger und hat maßgeblich zum Regelwerk der Walbeobachtung in Samaná beigetragen. Das Team führt die Touren bei Bedarf auf Spanisch, Englisch, Französisch und Deutsch durch.
4. Das Regelwerk gibt Richtlinien für die Walbeobachtung vor, damit Buckelwale in ihrem natürlichen Verhalten nicht gestört werden. Die Boote halten einen Mindestabstand vom 50 Metern bzw. 80 Metern (bei Walmutter mit ihrem Kalb) ein und es können maximal 3 Boote beim selben Beobachtungspunkt sein. Diese dürfen nicht länger als 30 Minuten bei einem Wal oder einer Gruppe von Walen bleiben, falls sich weitere Boote in der Wartezone befinden. Es ist in Samaná verboten, mit den Walen zu schwimmen oder zu tauchen.
5. Buckelwale können etwa 15m lang und bis zu 40 Tonnen schwer werden. Sie können bis zu 40 Minuten unter Wasser bleiben. Beim Abtauchen machen sie einen Buckel bei dem die Rückenfinne zu sehen ist, was ihnen ihren Namen verschafft hat. Sie gelten als sehr gesellig, sind lebhaft und für ihren Gesang bekannt. Seit 1966 stehen die Buckelwale unter weltweitem Artenschutz. Gerade bei der Balz um die Weibchen zeigen die männlichen Tiere gerne auch mal faszinierende Sprünge oder klatschen mit ihrer Seitenflosse auf das Wasser auf, um den anderen Nebenbuhlern eine klare Ansage zu machen.
6. Die Fluke (Schwanzflosse) der Buckelwale ist einzigartig. Ähnlich wie der menschliche Fingerabdruck ist jedes Muster auf der Walfluke individuell und kann eindeutig zugeordnet werden. So gelingt es, die Buckelwale zu katalogisieren und Aussagen über ihr Verhalten zu treffen.
7. Wale können gut um Kreuzfahrtschiffe herum navigieren. Da der Tourismus nach der Corona-Pandemie wieder anzieht und mehr Kreuzfahrten in Samana ankommen und dabei auch das Schutzgebiet der Buckelwale in der Bucht von Samaná durchqueren, dürfen sich die Buckelwale wieder vermehrt im Ausweichen üben. Jedoch sind die Tiere im Umgang mit den großen Schiffen geübt und so können beide friedlich koexistieren. Kleinere Motorboote sind da manchmal etwas schwieriger einzuschätzen, sodass es leider ab und zu Unfälle gibt und die Buckewale durch die Rotorblätter verletzt werden. Hier gilt es für die Kapitäne wachsam und vorsichtig zu sein, bevor sie den Motor wieder anwerfen und sorgfältig zu prüfen, ob sich unter ihnen nicht gerade ein Wal befindet.
8. Das erste, was du von einem Buckelwal meist erblicken wirst, ist der Blas sowie weiße Stellen im Wasser. Die weißen Stellen sind die Seitenflossen der Buckewale, die besonders gut zu erkennen sind, wenn sie sich kurz unterhalb der Oberfläche befinden. Als Blas wird die Luft bezeichnet, die Buckelwale beim Ausatmen durch ihr Blasloch nach oben schießen. Der Blas kann bis zu 3m hoch ragen und wird oft von einem lauten Schnauben begleitet. Hast du die ersten Anzeichen bereits gesehen, so lohnt sich der wachsame Blick, denn die Chancen stehen gut, dass du zumindest noch den Buckel zu Gesicht bekommen wirst.
9. Wähle dein Ausflugsboot gut. Auch wenn das Regelwerk für alle gilt, so halten sich leider nicht alle daran. Während einer Walbeobachtung wird schonmal vom ein oder anderen Anbieter der Mindestabstand nicht eingehalten oder die Anzahl der Boote, die zeitgleich bei einer Walgruppe verweilen, wird überschritten. Daher sollte man sich seinen Anbieter vorab gut aussuchen. Nicht zuletzt kann auch das verwendete Boot entscheidend sein. Es gibt kleine Motorboote, Motor-Katamarane (die meist heillos überfüllt werden) und das 2stöckige Ausflugsboot „Pura Mia“ von Whale Samana. Vom 2stöckigen Boot aus hast du einen besseren Blick, da du auch über die Wellen schauen kannst. Ich bin schon mit allen 3 Typen von Booten beim Whale Watching gewesen und kann daher bestätigen, dass der bessere Überblick, sowie kleinere Gruppen Gold wert sind! Mit etwas Glück kannst du manchmal sogar Delphine in der Bucht von Samaná sehen =)
10. Buckelwale sind Gewohnheitstiere. Das bedeutet zum einen, dass sie immer wieder in ihre vertrauten Reviere zurück kommen. Allerdings machen sie auch eine Gewohnheit aus ihrer Häufigkeit, an die Wasseroberfläche zu schwimmen. Manche Tiere bevorzugen einen 10 Minuten Rhythmus, andere lassen über 30 Minuten zwischen zwei Atemzügen verstreichen. Jungtiere haben noch eine kleinere Lungenkapazität und müssen daher deutlich häufiger auftauchen, gemeinsam mit ihren Müttern.
Mein Fazit:
Das Naturschauspiel ist jedes Mal anders und immer wieder aufregend, daher gehe ich gerne öfter auf Walbeobachtungs-Touren! Besonders Whale Watching in der Bucht von Samaná ist ein fantastisches Erlebnis, das du dir nicht entgehen lassen solltest! Hier nochmal eine ganz klare Empfehlung für die Touren mit Kim von Whale Samana!
Welche Info über Buckelwale kanntest du schon? Und welche Fakten haben dich überrascht? Schreib es mir gerne in die Kommentare!
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